Du hast in deinem Lebenslauf Lücken, also Zeiten, die du weder mit Berufserfahrung noch einer Aus- oder Weiterbildung füllen kannst? Die positive Nachricht vorweg: Dramatisch ist das grundsätzlich nicht. Es kommt darauf an, dass du deine Lücken gut verkaufen kannst. Üblicherweise machst du das aber erst in einem Vorstellungsgespräch. Im Lebenslauf lässt du sie am besten erst einmal unkommentiert – insbesondere dann, wenn du in deinem Lebenslauf mehr als eine Lücke hast.
Andernfalls könntest du deinen potenziellen Arbeitgeber schon vorab zu sehr mit der Nase auf die negativen Facetten deiner Bewerbung drücken – ohne die Chance, sie unmittelbar in einem persönlichen Gespräch zu relativieren.
Lücken im Berufsleben sind wegen der Wirtschaftskrise heute akzeptierter als noch vor einigen Jahren. Ob Berufseinsteiger oder Führungskraft: Grundsätzlich kann die Arbeitslosigkeit jeden erwischen. Die Frage ist, wie die Betroffenen mit der freien Zeit umgehen. Haben sie nur auf der faulen Haut gelegen, oder sich weitergebildet? Etwa im Selbststudium oder durch einen Sprachkurs. Problematisch kann es erst werden, wenn die Arbeitslosigkeit zu lange anhält.
Immer mehr junge Menschen starten heute ins Studium oder ihre Ausbildung, ohne zu wissen, was sie erwartet – und ob sie das wirklich wollen. Das Resultat: Die Zahl der Studienabbrecher oder Studiengangwechsler nimmt zu. Wer danach einem klaren Weg folgt, sollte bei der Stellensuche aber kein Problem haben. Schließlich zeigt der Wechsel, dass der Bewerber den Mut hatte, eine wichtige Entscheidung zu treffen. Und vielleicht helfen dir die Erfahrungen aus deinem abgebrochenen Studium oder der Ausbildung sogar bei der Stelle, auf die du dich bewirbst.
Eine gute Möglichkeit, Lücken im Lebenslauf zu kaschieren, sind Reisen. Allerdings nur dann, wenn du sie auch konstruktiv genutzt hast, um deine Fremdsprachenkenntnisse aufzupolieren oder fremde Kulturen kennenzulernen. Dann kannst du sie auch gerne in deinen Lebenslauf schreiben, zum Beispiel unter „Kenntnisse & Fähigkeiten“. Aber Vorsicht! Wenn du etwa mit einem dreimonatigen Kanada-Aufenthalt punkten willst und der Personaler dann im Bewerbungsgespräch ins Englische wechselt, solltest du auch mit einem entsprechenden Wortschatz auftrumpfen.
Eine weitere Möglichkeit, Lücken in deinem Lebenslauf zu schönen sind soziales Engagement oder zeitaufwändige Vereinsarbeit. Hast du vielleicht einen Verwandten gepflegt oder warst Trainer im Handballverein? Solche Tätigkeiten machen sich gut im Lebenslauf, kann man sie doch durchaus als Beweise deiner Soft Skills sehen.
Vielleicht hattest du auch einen Nebenjob, um dein Studium zu finanzieren?
Beim Umgang mit schwarzen Löchern im Lebenslauf gilt: schönen ja, flunkern nein! Du musst damit rechnen, dass der Personaler dir auf den Zahn fühlt. Findet er dabei heraus, dass du nicht ehrlich warst, kannst du deine angestrebte Stelle vergessen. Etwa dann, wenn du angibst, wie im Beispiel oben Trainer im Handballverein gewesen zu sein, der Personaler bei einem Anruf im Verein aber erfährt, dass dort niemand deinen Namen kennt... Ehrlichkeit siegt, auch im Jobdschungel! Denk immer daran, wenn du deinen Lebenslauf schreibst.