Grundsätzlich sind Bewerbungsfotos in Deutschland kein Muss. Das regelt seit 2006 das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG). Dennoch erwarten viele potenzielle Arbeitgeber ein Bewerbungsfoto. Und sie finden, aus gutem Grund: Das Foto in deiner Bewerbung ist der erste „persönliche“ Kontakt, der erste Eindruck, den das Unternehmen von deiner Person bekommt. Entsprechend sorgfältig solltest du es auswählen. Im Optimalfall ermöglicht es dir viele Sympathiepunkte.
Fotos aus dem Automaten am Bahnhof solltest du unbedingt vermeiden. Personaler erkennen diese sofort mit ihrem geschulten Blick – und könnten unwillkürlich denken, dass dir die Stelle nichts wert oder nicht wichtig ist. Besser: Ein paar Euro in die Hand nehmen und zu einem professionellen Fotografen gehen. Am besten zu einem, der nachweislich Erfahrung mit Bewerbungsfotos hat. Du könntest dir vorab beispielsweise einige Bewerbungsfotos zeigen lassen, die der Fotograf geschossen hat.
Je nachdem, wie gut und bekannt der Fotograf ist, können die Fotos schnell bis zu 100 Euro kosten. Lass dich davon nicht abschrecken! Wenn du dafür deinen Traumjob bekommst, sollte es das alle mal wert sein, oder? Klappt es nicht beim ersten Bewerbungsversuch, bieten viele Fotostudios auch günstige Preise an, wenn du einen neuen Schub deiner Fotos benötigst.
Erfahrene Personaler ziehen anhand verschiedener Foto-Details Rückschlüsse über den Bewerber. Das reicht von der Kleidung, der Frisur, der Haut über den Blick in die Kamera (frontal oder seitlich) und den gewählten Foto-Ausschnitt (Porträt oder Ganzkörper) bis zur Beleuchtung und dem Fotohintergrund.
Erfahrene Fotografen haben diese Details im Hinterkopf und besprechen mit dir, für welche Stelle sich welches Foto am besten eignet. Bei einer Bewerbung auf einen kreativen Beruf, etwa als Grafikdesigner, kann beispielsweise sogar ein stylisches T-Shirt die richtige Kleiderwahl sein. Bei einer Bewerbung in einer Unternehmensberatung sind Anzug und Krawatte hingegen unumgänglich.
Professionelle Bewerbungsfotos helfen dir, deine Chancen auf die Stelle zu steigern. Als alleiniger Jobturbo funktionieren sie natürlich nicht – dennoch solltest du ihre Rolle nicht unterschätzen.
Nein! Bewerbungsfotos sind größer als Passfotos. Üblicherweise zwischen 4,5 x 6 cm und 5 x 7 cm. Standard ist, dass die Fotos im Hochformat geschossen werden. Soll deine Bewerbung ausgefallen sein, sind auch andere Formate (quer, rechteckig) denkbar. Sprich am besten mit deinem Fotografen darüber.
Um das „perfekte“ Bewerbungsfoto zu finden, ist es ratsam, den Fotografen zu bitten, eine ganze Reihe verschiedener Fotos in verschiedenen Posen oder auch mit wechselnder Kleidung zu schießen. Anschließend kannst du gemeinsam mit dem Profi das passende Bild aussuchen. Lass dem Fotografen dabei nach Möglichkeit das letzte Wort. Natürlich musst du dich mit dem Foto wohlfühlen, aber Fotografen verstehen ihr Handwerk und haben in der Auswahl des passenden Fotos oft jahrelange Erfahrung. Alternativ kannst du dich auch von Familie und Freunden beraten lassen.
Hast du das richtige Foto ausgewählt, musst du es noch in die Bewerbung integrieren. Am einfachsten geht das, indem du es direkt im Lebenslauf-Editor hochlädst und in den Lebenslauf einbettest. Ansonsten ist es üblich, das Foto rechts oben auf die erste Seite des Lebenslaufes zu kleben, zum Beispiel mit doppelseitigem Klebeband. Wenn du es aufkleben möchtest, achte darauf, dass es sauber und ordentlich ist. Büroklammer oder Tacker sind tabu.